Verhalten in der Natur

Foto: Anders Enetjärn
Das Jedermannsrecht gilt sowohl in Schweden als auch in Finnland.

Sowohl in Schweden als auch in Finnland garantiert das Jedermannsrecht, dass alle, die sich in der Natur aufhalten wollen, auch das Recht haben, dies zu tun. Das Jedermannsrecht ist ein uraltes Gewohnheitsrecht, das für Finnland, Schweden und Norwegen einzigartig ist. Verwalten wir dieses Recht verantwortungsbewusst, können auch die zukünftigen Generationen unsere Natur genießen.

Die Rechte, die dieses „Allemansrätten" uns zugesteht, sind natürlich mit Pflichten verbunden. Unser Verhalten in der Natur - oder in diesem Fall: unser Verhalten im Kvarken - darf die Tiere, die Pflanzen und die ständigen Bewohner nicht beeinträchtigen.

Der Reiz des Kvarken wird vor allem von seiner Schönheit, seiner Unberührtheit, seiner vielfältigen Natur und seinen Baudenkmälern ausgemacht. Es ist von größter Wichtigkeit, dass diese Schätze erhalten bleiben.

Hier finden Sie einen Überblick darüber, worauf Sie als Besucher im Kvarken Rücksicht nehmen müssen. In Gebieten, die unter Naturschutz stehen, finden Sie meistens Schilder, auf denen erklärt wird, was erlaubt beziehungsweise verboten ist. Die Vorschriften können von Gebiet zu Gebiet variieren. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich darüber informieren, welche Regeln auf der Insel oder der Landzunge gelten, die Sie besuchen.

Nehmen Sie Rücksicht auf die Tiere. Vergessen Sie nicht, dass die Vögel im Kvarken zu Hause sind - und Sie sich nur als Gast hier aufhalten. Vom 1. April bis 31. Juli, während der Brutzeit der Vögel, darf man nicht an Land gehen und sich Inseln nicht nähern. Manche Vögel geben ihre Brutstätte ganz auf, wenn sie aus dem Nest aufgescheucht werden. Selbst wenn ein Nest nur kurze Zeit verlassen wird, besteht das Risiko, dass es von Raubtieren geplündert wird. Möwen- und Seeschwalbenkolonien sind auch wichtige Brutplätze für viele Seevögel und Watvögel, die das effektive Warnsystem der Kolonievögel ausnutzen. Jungvögel, die vom Muttertier im Stich gelassen werden, weil sie aufgeschreckt wurde, können an Überhitzung oder Unterkühlung sterben oder leichte Beute für Krähen werden.

Wenn Sie eine Vogelbrut sehen, umgehen/-fahren Sie die Jungvögel bitte in einem Abstand von mindestens 100 Metern. Wenn die Jungen fliehen, können sie den Muttervogel schnell verlieren und haben dann kaum Überlebenschancen.

Halten Sie Ihren Hund an der Leine. Auch wenn der Hund nicht jagt, kann er junge Vögel erschrecken und sie damit von den Altvögeln trennen. Es gibt Krähen, die gezielt Menschen folgen, um Nester auszurauben, aus denen die Muttervögel aufgescheucht wurden. Bitte besuchen Sie in der Brutzeit lieber größere, waldbestandene Inseln als kleine, offene Inseln mit vielen Vögeln.

Verlassen Sie die Wege möglichst nicht, sodass die Vegetation nicht unnötig zertreten wird. Pflanzen auf Klippen, Sand und Schotter sind besonders empfindlich. Sie sind oft trocken und besonders leicht mit den Füßen zu zerdrücken. Saftige Waldvegetation mit Heidel- und Preiselbeeren ist widerstandsfähiger.

Zelten ist für eine einzelne Nacht auf Gelände gestattet, das nicht landwirtschaftlich genutzt wird und das fern von Wohnhäusern liegt. Wenn Sie in der Nähe von Häusern zelten wollen oder mehrere Nächte campen möchten, müssen Sie den Grundeigentümer um Erlaubnis fragen.

Lassen Sie im Umgang mit Feuer Vorsicht walten. Wenn Sie im Gelände Feuer machen wollen, brauchen Sie die Erlaubnis des Grundeigentümers. Bei Trockenheit und erhöhtem Brandrisiko ist es verboten, Feuer zu machen. Das Verbot gilt dann auch für offizielle Feuerstellen.

Als Besucher muss man sein Verhalten nicht nur den Bedürfnissen der Natur, sondern auch denen der menschlichen Bewohner anpassen. Seien Sie rücksichtsvoll gegenüber den im Kvarken Ansässigen. Gehen Sie nicht an privaten Anlegestegen an Land; überqueren Sie keine Grundstücke und Äcker; halten Sie beim Bootfahren ausreichend Abstand zum Ufer; vergessen Sie nicht, dass einige Inseln beweidet werden.

Foto: Anders Enetjärn

Abfall, der bei einem Bootsausflug entsteht, muss mit an Land genommen und zu einem Müllbehälter gebracht werden. Die Verpackungen sind auf dem Heimweg - nach dem Picknick - ja viel leichter als zu Beginn des Ausfluges. Nehmen Sie sie also mit nach Hause und werfen Sie sie dort weg. Schließlich wollen wir alle ein sauberes Meer.

Weitere Informationen im Internet:

Die Website des Schwedischen Amtes für Umweltschutz über das Jedermannsrecht in Schweden: http://www.allemansratten.se/templates/firstPage.asp?id=2077 Hier finden Sie auch interessante Informationen und nützliche Tipps zum Angeln, Jagen, Campen, Feuermachen, Reiten, Paddeln, Schneeskooterfahren und vielem anderem mehr.

Informationen über Tiere, Pflanzen und Nester/Baue, die in Schweden unter Naturschutz stehen: http://www.naturvardsverket.se/dokument/natur/fridlyst/fridlyst.html (auf Schwedisch)

Website der Finnischen Umweltzentrale zum Jedermannsrecht in Finnland: http://www.miljo.fi/default.asp?node=696&lan=sv (auf Schwedisch)

Direkte Links zu Seiten über das Jagen und Angeln:
http://www.miljo.fi/default.asp?contentid=125950&lan=SV (auf Schwedisch) und http://www.miljo.fi/default.asp?contentid=115488&lan=SV (auf Schwedisch)

Verkehrsregeln für Schneeskooterfahrer in Finnland: http://www.miljo.fi/default.asp?node=697&lan=sv (auf Schwedisch)

Sanddorn (Art, Geschichte, Ernte): http://www.miljo.fi/default.asp?contentid=134898&lan=SV (auf Schwedisch)

Das Finnische Amt für Forstwirtschaft hat auch sehr informative Seiten über Nationalparks, Erholungsgebiete und Freiluftaktivitäten: http://www.utinaturen.fi/ (auf Schwedisch)
Direkte Links:
- Feuermachen: http://www.luontoon.fi/page.asp?Section=2555 (auf Schwedisch)
- Umweltgerechte Freiluftaktivitäten: http://www.luontoon.fi/page.asp?Section=1865 (auf Schwedisch)

Naturschutzgesetz in Finnland: http://www.finlex.fi/sv/laki/ajantasa/1996/19961096 (auf Schwedisch)



Texte: Anders Enetjärn, Lise-Lotte Molander
Übersetzung: Stefanie Busam Golay, Stilren
Layout & Illustrationen: Päivi Anttila
Webdesign: Fredrik Smeds, Freddi Com Oy Ab
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