Naturschutzgebiet Kronören
Wenn Sie das Naturschutzgebiet Kronören-Drivören
besuchen, ist sicher die ganz außen an der Halbinsel Kronören
liegende Landzunge Långroudden Ihr erstes Ziel. Von hier
aus sehen Sie im Nordosten das flache Ufer des Kvarken und die
benachbarte Halbinsel Järnäs. Mit einem Blick in die
andere Richtung können Sie erkennen, wie sich die Landschaft
und das Ufer des nördlichsten Bereiches der Hohen Küste
sanft über das Meer erhebt. Im Frühling, Herbst und
Winter zieht es die Vogelbeobachter auf Långroudden, da
sie auf der Landzunge mit ihrer exponierten Lage oft gute Chancen
haben, Seevögel zu sehen. Wenn das Meer vor Umeå zugefroren
ist und alle Möwen, Schwäne und Enten aus der ruhigen
Winterlandschaft verschwunden sind, ist Långroudden oft
eine gute Alternative für alle, die in der kalten Jahreszeit
auf ornithologische Erlebnisse am Meer aus sind: Hier gefriert
das Wasser nur ganz selten.
Auch die exponierte Küste und die typische Drumlin-Landschaft
machen die Landzunge Långroudden zu etwas ganz Besonderem.
Wind, Wellen, Eissprengung und auch die immensen Kräfte des
Inlandeises schufen kahle Klippen und Geröllfelder. Auf den
Felsen gibt es Schrammen, die vom Inlandeis stammen, und wassergefüllte
Felsmulden; auf den Geröllfeldern kann man Windrosen und
Reste runder Steinwälle finden, die früher die vorübergehenden
Behausungen der Fischer umgaben.
Einzigartig für die Halbinsel Kronören ist,
dass hier alle 5 schwedische Hirscharten vorkommen. Elche und
Rehe sind natürliche Waldbewohner. Rene kommen im Winter
zum Weiden hierher. Rothirsch (Cervus elaphus)
und Damhirsch (Cervus dama) verwilderten,
nachdem sie aus einem Gehege bei Nordmaling ausgebrochen waren.
Das Erstaunen ist ziemlich groß, wenn man auf dem Felsgrund
der Halbinsel Kronören einem Ren oder einem rennenden Damhirsch
begegnet
Kronören ist noch in anderer Hinsicht ein Unikum:
Hier liegt der einzige bekannte schwedische Standort von Hippuris
tetraphylla, einer Uferpflanze, die früher auch im
västerbottnischen Naturschutzgebiet Sladan wuchs. Der senkrecht
aus dem flachen Uferwasser ragende Hippuris tetraphylla wächst
in der Bucht zwischen Stor-Sandskäret und dem Festland.
Kronören ist auch ein typisches Seeadler-Habitat.
Nachdem der Seeadler während einiger Jahrzehnte verschwunden
war, baute das erste Paar, das sich in den 1970er Jahren in Västerbotten
beziehungsweise Ångermanland etablierte, sein Nest in den
weitläufigen alten Wäldern der Halbinsel Kronören.
Auch heute findet man sowohl innerhalb als auch außerhalb
des Naturschutzgebietes noch viele alte Waldbestände.
Es ist nicht ganz leicht, sich in der Waldlandschaft auf
Kronören zurechtzufinden. Aus diesem Grund plant die Provinzialregierung
einen einfachen Wanderweg durch die westlichen Teile der Halbinsel.
Lillbådan und Storbådan in den äußeren
Bereichen der Bucht Nordmalingsfjärden sind besondere, fast
ganz kahle Inseln. Die Insel Lillbådan, auf der die Vogelfauna
reich ist, wurde zum Vogelschutzgebiet erklärt und darf vom
15. April bis 15. August nicht betreten werden.
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