Valsörarna
Im Herbst und Frühling kommen Ornithologen auf die
Inselgruppe, um die Zugvögel zu beringen und zu zählen.
Besonders aufregend ist die Beringung des nachts ziehenden Rauhfußkautzes
(Aegolius funereus) im September und
Oktober. Im Frühling können Raufußbussard (Buteo
lagopus) und Prachttaucher (Gavia arctica)
oft zu Tausenden gesehen werden. Gryllteiste (Cepphus
grylle) und Sturmmöwe (Larus canus)
sind Charakterarten dieses Schärenhofes. Auf den Valsörarna
gibt es eine Vogelstation, die dem naturwissenschaftlichen Verein
Ostrobothnia Australis gehört.
Die Landmarke der Inselgruppe Valsörarna, der rote,
36 Meter hohe Leuchtturm aus Eisen, wurde 1886 in Paris konstruiert
- von der Firma, die später den Eiffelturm baute. Der Bau
des Leuchtturmes war lange geplant, wurde aber erst realisiert,
als in einer einzigen Nacht 5 Schiffe vor der Inselgruppe Schiffbruch
erlitten. Zunächst wollte man den Leuchtturm auf Abbskär
bauen. Da man dort aber keinen geeigneten Standort fand, errichtete
man den Turm schließlich auf Storkär, wo der Fels bis
zur Oberfläche ansteht. Um die Teile des Leuchtturmes von
Äbbskär nach Storskär transportieren zu können,
wurde ein Weg angelegt, der so genannte Kärleksstigen (Pfad
der Liebe). Der Leuchtturm war bis 1964 bemannt. Die heutige Küstenwachstation
wurde 1984 eingerichtet, überwacht wird die Küste allerdings
bereits seit den 1940er Jahren.
Am Pfad durch das Heideland von Äbbskär liegt
ein Steinhaufen mit einer Gedenktafel. Das Denkmal wurde zu Ehren
russischer Soldaten errichtet, die hier an Erschöpfung und
Unterkühlung starben, als sie unter der Führung von
General Barclay de Tolly über das Kvarken marschierten. Man
sagt, die Bewohner der Inseln hätten es satt gehabt, ständig
auf Gebeine und Schädel zu stoßen, weshalb sie die
Skelettteile an einer Stelle aufhäuften und unter einem Steinhaufen
begruben.
Im Jahr 1948 wurde die Inselgruppe Valsörarna zum
Vogelschutzgebiet erklärt. 1977 wurde das Naturschutzgebiet
Valsörarna-Björkögrunden geschaffen, das die Inselgruppe
und Björkögrunden im Süden der Valsörarna
umfasst. Insgesamt stehen 17 200 Hektar Wasser und 600 Hektar
Land unter Schutz. Während der Brutzeit der Vögel vom
1. Mai bis 31. Juli darf man - außer an gekennzeichneten
Stellen - nicht an der Inselgruppe landen (das Verbot gilt nicht
für die Bewohner der Valsörarna). Eine der markierten
Stellen ist die Küstenwachstation auf Äbbskär.
Im gesamten Gebiet gilt eine Geschwindigkeitsbeschränkung
von 8 Knoten. Außerdem muss man sich an die markierten Fahrrinnen
halten.
|